Pendule mit Allegorie der Wissenschaften, Frankreich, Anf. 19. Jahrhundert

Frankreich, Empire

Datierung: Anf. 19. Jh.

Bronze, teilweise feuervergoldet

Maße: 52,0×32,5×13,0 cm

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Über einem rechteckigen, vergoldeten Sockel mit aufwendigen floralen Appliken erhebt sich der hochrechteckige, grün patinierte Corpus der Pendule. Umgeben von einem stilisierten Vorhang mit goldenen Quasten an der Seite und umlaufendem Fransenabschluss ist zentral das Emaille-Zifferblatt mit römischer Stunden- und Minuteneinteilung im goldenen Rahmen platziert. Unterhalb des Zifferblattes sitzen auf einer Art von Vorhang unverhüllten Bühne sich zwei knabenhafte Gestalten gegenüber. Die linke Figur ist mit Blatt und Stift vor einer Büste wiedergegeben und versinnbildlicht die Bildenden Künste (Malerei und Bildhauerei), wohingegen die rechte Figur mit Blatt, Zirkel und Globus für Architektur und Geographie steht.

Auf diesem Corpus ist eine vergoldete vollplastische Figur platziert. Die Lesende ist in einem in Falten um ihren Körper gelegtes Trägergewand und antikisierender Frisur dargestellt, wie sie auf einem niedrigen Tagesbett ruht. In dem auf ihren Beinen liegenden aufgeschlagenen Buch ist der Text „l’études conduit aux sciences el[les] rend l’homme précieux à la société – die für die Wissenschaft ausgeführten Studien machen den Menschen wertvoll für die Gesellschaft“ verzeichnet.

Dieses hierdurch formulierte Lebensmotto ist geprägt von dem aufklärerischen Gedankengut, das am Ende des 18. Jahrhunderts nicht nur Deutschland und England, sondern auch Frankreich prägte. Das „neue Bürgertum“ trat nun für Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit ein, dem bis heute gültigen Wahlspruch der Französischen Republik.