Lackdose, Deutschland, Stockmann/Berlin, um 1820

Maße: H. 2,5 cm, Dm. 9,5 cm

Deckelboden: 2403 St (Modellnummer und Monogramm von Stockmann)

Innendeckel-Notiz:

Darstellung des Molo oder Leuchtturms von Neapel nach Châtelet

Im Zentrum der Darstellung auf der Lackdose ist der Leuchtturm von Santa Lucia in Neapel wiedergegeben. Im Hintergrund ist die Silhouette des Vesuvs erkennbar. Die Szenerie ist einem Gemälde des oftmals im Stil von Joseph Vernet (1714-1789) arbeitenden, französischen Illustrators und Malers Claude Louis Châtelet

(1753 – 1795) nachempfunden, das im Rahmen seiner „Voyage pittoresque de Naples et de Sicile“ entstand. Dicke Cumulus-Wolken im Hintergrund und die Lichtführung im linken Vordergrund rücken die Hafenszene in ein dramatisches Licht.

Die Italiensehnsucht vieler Künstler Ende des 18. und frühen 19. Jahrhunderts führte dazu, dass auch der Leuchtturm von Neapel vor dem Vesuv zu einem beliebten Motiv in der Malerei wurde und etwa schon von Gennaro Greco (1663-1714), später auch von Ippolito Caffi (1809-1866) auf Ölgemälden dargestellt wurde. Die Komposition nach Châtelet, wie sie auf der Dose erhalten ist, diente als Vorlage für einen Kupferstich von Abraham Wolfgang Küfner (1760-1817) aus dem Jahr 1789.

Lit.

Thieme/Becker 5/6, s.v. Chatetet (Chastelet), Claude Louis, S. 428.