Aquarell Werner Peiner (1897-1984), Deutschland, 2. Hälfte 20. Jahrhundert

Aquarellfarbe, Papier,

Signatur in linker unterer Ecke,

Maße: Bildausschnitt: 42,5  x  57,0 cm

 

 

Der überaus naturalistisch wiedergegebene Hirsch mit kapitalem Geweih ist nach links gewendet und in der typischen Pose eines „röhrenden Hirschen“ präsentiert.

Dieses Motiv, das in der Malerei der späten Romantik am Ende des 19. Jahrhunderts aufkam und  vielfach von den damaligen Jagd- und Wildmalern dargestellt wurde, bietet auf den ersten Blick mit der Wiedergabe des Lebens des Tieres in der freien Natur den Inbegriff von Natürlichkeit und spiegelt die damalige Sehnsucht vieler Stadtbewohner wider. Im kunstgeschichtlichen Diskurs wird „der röhrende Hirsch“ hingegen als Sinnbild der Männlichkeit und Vorherrschaft des Mannes gewertet.

Der Maler Werner Peiner wurde 1944 von Adolf Hitler in die sogenannte „Gottbegnadeten-Liste“ aufgenommen. Wegen seiner Verstrickungen in die nationalsozialistische Kunstpolitik wurden seine Werke nach dem 2. Weltkrieg nahezu nicht mehr öffentlich präsentiert.

 

Literatur zu W. Peiner (Auswahl):

E.A. Dreyer, Werner Peiner, Vom geistigen Gesetz deutscher Kunst, Hamburg 1936; M. Thiel (Hg.), Werner Peiner, Ein Künstlerleben in Sturm und Stille, Eine Autobiographie, Heidelberg 2004; D. Pesch, Werner Peiner – Verführer und Verführter, Kunst im Dritten Reich, München 2012.