Bankes-Obelisk, England, 1. Hälfte 19. Jahrhundert

Marmor („Ashford Black“)

Maße: 47,0 x 16,5 x 16,5 cm

Datierung: 1. Hälfte 19. Jahrhundert 

Die Nachbildung eines der beiden Obelisken aus dem Tempel in Philae wurde aus schwarzem, belgischem Marmor gefertigt.

Die äußerst sorgfältige Umsetzung der hieroglyphischen Texte dürfte nach der Publikation von W.J. Bankes entstanden sein, d.h.  nach 1821, jedoch noch vor der Bearbeitung durch Karl Richard Lepsius im Jahr 1842.

Vor dem 1. Pylon des Isistempels auf der Insel Philae hat Ptolemaios VIII. 118 bzw. 117 v. Chr. ein Obeliskenpaar „für seine Mutter Isis“ errichten lassen. Der östliche der beiden Obelisken ist als „Bankes-Obelisk“ bekannt und findet sich heute in Kingston Lacy, Dorset, England.

Den Obelisken, der bereits 1809 in der Description de l’Égypte vermerkt wurde, bemühte sich der englische Forschungsreisende William John Bankes (1786-1855) auszugraben. Erst 1819 wurde das Monument unter der Leitung von Giovanni Battista Belzoni abtransportiert und erreichte Anfang September 1821 über Alexandria Kingston Lacy, das Anwesen von Bankes in der Grafschaft Dorset. Es wurden Abschriften des Obelisken angefertigt, die Bankes in dem Werk „Geometrical Elevation of an Obelisk from the Island of Philae, together with the pedestal … first discovered by W.J.B.“ publizierte.

Die Inschrift war insbesondere für die Entzifferung der Hieroglyphen durch Jean- François Champollion (1790-1832) im Jahre 1822 von Bedeutung.

 

Literatur:

Ausstellungskatalog Pyramiden Faszination, Vaduz 2017, S. 249 (mit vertauschter Abbildung auf S. 250).